Allgemeine Struktur des Schulsystems in der USA
Schulpflicht
In Kalifornien gilt Schulpflicht für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren. Eltern können wählen zwischen öffentlichen Schulen, privaten Schulen oder Homeschooling (häuslicher Unterricht), solange bestimmte staatliche Anforderungen erfüllt werden.
Gliederung des Schulsystems
Vorschule (Preschool/Pre-Kindergarten)
Alter: 3–5 Jahre (nicht verpflichtend)
Fokus auf frühkindliche Bildung, soziale Entwicklung, erste sprachliche und mathematische Fähigkeiten
Finanziert durch private Anbieter oder spezielle staatliche Programme (z. B. "Head Start" oder "California State Preschool Program")
Grundschule (Elementary School)
Klassenstufen: Kindergarten bis 5. Klasse (teilweise bis 6.)
Alter: ca. 5–11 Jahre
Unterrichtsfächer: Englisch, Mathematik, Naturwissenschaften, Sozialkunde, Kunst, Sport, Musik
Kindergarten ist verpflichtend in vielen Schulbezirken
Mittelschule (Middle School oder Junior High School)
Klassenstufen: 6.–8. Klasse (mancherorts 7.–8.)
Alter: ca. 11–14 Jahre
Erste Fächerwahlmöglichkeiten, mehr Fachunterricht
Schulstruktur ähnelt schon teilweise der High School
Oberschule (High School)
Klassenstufen: 9.–12. Klasse
Alter: ca. 14–18 Jahre
Abschluss: High School Diploma
Fächerwahl aus Pflicht- und Wahlkursen (z. B. Advanced Placement (AP), Honors-Kurse)
Vorbereitung auf Beruf, College oder Universität
Schuljahr | Alter |
9. Klasse (Freshman) | 14-15 |
10. Klasse (Sophomore) | 15-16 |
11. Klasse (Junior) | 16-17 |
12. Klasse (Senior) | 17-18 |
Verwaltung und Finanzierung
Schulbezirke (School Districts)
Schulbezirke verwalten die öffentlichen Schulen lokal
Jeder Schulbezirk hat ein gewähltes Gremium (School Board), das Entscheidungen über Finanzen, Personal und Curricula trifft
Finanzierung
Finanziert durch Kombination aus staatlichen, kommunalen und Bundesmitteln
Einnahmen aus lokalen Steuern, insbesondere Grundsteuer
Ungleichheiten in der Finanzierung zwischen reichen und armen Bezirken
Schularten
Öffentliche Schulen (Public Schools)
Für alle Schüler kostenlos
Verpflichtet zur Einhaltung staatlicher Standards
Charterschulen (Charter Schools)
Öffentlich finanziert, aber unabhängig verwaltet
Oft innovativere Lehrmethoden, mehr Freiheiten im Curriculum
Beliebt bei Eltern, aber umstritten wegen Finanzierung und Leistung
Privatschulen (Private Schools)
Finanzieren sich durch Schulgeld
Keine staatlichen Standards, aber oft hohe akademische Ansprüche
Religiöse oder weltanschauliche Ausrichtung möglich
Homeschooling
Eltern unterrichten ihre Kinder zu Hause
Muss bestimmte Vorgaben erfüllen (z. B. Anmeldung als Privatlehrer oder über ein Charter-Programm)
Leistungsbewertung und Abschluss
Notensystem: A (beste Note) bis F (nicht bestanden)
Standardisierte Tests: u. a. „California Assessment of Student Performance and Progress“ (CAASPP)
High School Diploma: Abschlusszeugnis nach der 12. Klasse, Voraussetzung für College oder Berufsausbildung
Hochschulzugang
Kalifornien hat ein stark ausgeprägtes öffentliches Hochschulsystem:
University of California (UC) – z. B. UC Berkeley, UCLA
California State University (CSU) – z. B. San Diego State, Cal State LA
Community Colleges – zweijährige Colleges als Übergang zur Universität oder beruflichen Bildung
Zulassung basiert auf High School Noten, Kurswahl, standardisierten Tests (z. B. SAT/ACT – zunehmend weniger relevant), außerschulischen Aktivitäten
Herausforderungen und Reformen
Große Klassen, Lehrermangel, Unterschiede in der Qualität zwischen Stadt und Land oder Arm und Reich
Programme zur Sprachförderung (viele Schüler haben Spanisch oder andere Sprachen als Muttersprache)
Maßnahmen zur Verbesserung der Chancengleichheit und Integration